zurück
Bewegung

Schritte zählen: Der Weg zu mehr Bewegung und Gesundheit

Autorenbild von Daniel Büschel
Daniel Büschel

03.04.2024| 5 Minute(n) Lesezeit

Schritte zählen

Der menschliche Körper ist für eine bestimmte Menge an körperlicher Bewegung ausgelegt, da für unsere Vorfahren beispielsweise die Nahrungsbeschaffung nur durch körperliche Aktivität möglich war. Sammeln und jagen müssen wir heutzutage aber nicht mehr, denn Nahrung können wir unkompliziert im Laden nebenan beschaffen. Unser Alltag funktioniert also ohne große körperliche Anstrengung. Dies liegt auch an den Veränderungen in der Arbeitswelt. Durch die fortschreitende Digitalisierung werden zahlreiche körperliche Aufgaben automatisiert, was zu einem Übergang von physischer zu geistiger Arbeit führt. Dies hat zur Folge, dass Arbeitnehmende vermehrt sitzenden Tätigkeiten nachgehen. Hinzu kommen die vielzähligen Fortbewegungsmöglichkeiten wie Busse, Bahnen, Auto und Flugzeuge, welche uns bequem von A nach B befördern. Aus all diesen Gründen wird es immer wichtiger, Bewegung und körperliche Aktivität bewusster einzubinden. Wieso Bewegung für die Gesundheit von Bedeutung ist und wie du mit dem Schritte zählen deine Motivation für Bewegung steigern kannst, erfährst du im folgenden Topfit.Blog-Artikel. 

Schon gewusst

Im Durchschnitt saßen wir 9,2 Stunden pro Tag im Jahr 2023, wohingegen es im Jahr 2016 „nur“ 7,6 Stunden waren (an Werktagen). 

Wenn du wissen willst, weshalb langes Sitzen nicht gut für unsere Gesundheit ist, dann schau gerne mal in unser Video „Warum ist langes Sitzen ungesund?“ rein.

Wie hilft uns Bewegung im Alltag?

  • Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens
  • Verringerung des Risikos einer Herz-Kreislauf-Erkrankung
  • Vorbeugung der Entstehung von Übergewicht
  • Senkung des Risikos, an Diabetes, Krebs oder Osteoporose zu erkranken
  • Förderung der psychischen Gesundheit

Tipp

Wer mehr als 8 Stunden am Tag sitzt, sollte 60‒75 Minuten moderate bis intensive Bewegung pro Tag haben, um gesundheitliche Risiken, die mit Bewegungsmangel einhergehen können, auszugleichen.

Durch zu wenig Bewegung werden zum einen unsere Muskeln schwächer und das Muskelgewebe baut sich ab. Das wirkt sich negativ auf unsere Haltung und auch auf unser Gewicht aus. Zum anderen ist Bewegungsmangel langfristig gesehen ein Risikofaktor für viele Erkrankungen wie zum Beispiel Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Diabetes, Krebs und auch psychische Erkrankungen wie beispielsweise Angst- und Schlafstörungen oder auch Depressionen. Daher ist Joggen oder ein Spaziergang an der frischen Luft sowohl für das körperliche als auch für das geistige Wohl von Bedeutung.

Wie viele Schritte solltest du täglich gehen?

Häufig wird von einer 10.000 Schritte-Empfehlung gesprochen. Jetzt zeigt jedoch eine Metaanalyse des „European Journal of Preventive Cardiology“, dass schon knapp 4.000 Schritte am Tag reichen, um seine Gesundheit zu fördern und das Risiko eines früheren Todes zu verringern. Generell gilt aber: Je mehr Schritte man geht, desto besser ist es. Man sollte jedoch zügig gehen, um seinen Kreislauf anzukurbeln und die gesundheitsfördernden Effekte zu erzielen.

Schon gewusst

Die 10.000-Schritte-Regel wurde wissenschaftlich nie belegt. Sie kommt wohl von der Marketing-Strategie eines japanischen Unternehmens, das den ersten tragbaren Schrittzähler namens "manpo-kei" – übersetzt „10.000-Schritt-Zähler“ – auf den Markt gebracht hat.

Welche Methoden gibt es, um Schritte zu zählen?

  • Fitness-Tracker: Es handelt sich um spezielle Geräte, die grundsätzlich für die Erfassung von Gesundheits- und Fitnessdaten wie Schrittzählung, Messung der Herzfrequenz, Kalorienverbrauch oder auch die Überwachung der Schlafqualität entwickelt wurden.
  • Smartphones: Einige Smartphones besitzen in ihrem Betriebssystem bereits eine Funktion, mit der man Schritte zählen kann.
  • Mobile Apps: Es existieren einige mobile Apps, welche speziell für die Aufzeichnung von Schritten und Bewegung entwickelt worden sind.
  • Smartwatches: Elektronische Armbanduhren haben meist auch eine Funktion, in der man seine Schritte zählen kann. Durch einen Beschleunigungssensor in der Uhr wird beim Gehen die Armbewegung erfasst und in Schritte übersetzt. 
  • Pedometer: Ein Pedometer oder Schrittzähler ist ein kompaktes Gerät, das entweder mechanisch oder elektronisch die Schritte zählt. Üblicherweise befestigt man es am Gürtel oder am Hosenbund.

Schritte zählen: Vorteile und Risiken

Vorteile:
  • Steigerung der Motivation zur Bewegung und des Spaßfaktors, da die Aktivitäten visualisiert, Erfolge dargestellt und die aufgezeichneten Daten auch mit anderem Nutzer geteilt werden können.
  • Schaffung eines Bewusstseins, wie viel man sich am Tag bewegt.
  • Steigerung der Selbstdisziplin.
  • Setzung konkreter Ziele.
Risiken:
  • Entstehung von Leistungsdruck und Zwang.
  • Vergleich mit anderen Nutzern kann zu Stress und einer Verringerung der Motivation und des Selbstbewusstseins führen.
  • Verlust des eigenen Körpergefühls, wenn man sich nur noch von Zahlen lenken lässt.
  • Fitnessgeräte und -apps erfordern persönliche Daten wie Alter und Gewicht. Die Übermittlung dieser Daten an App-Anbieter, oft verbunden mit sozialen Netzwerken, birgt Datenschutzrisiken. GPS-fähige Geräte sammeln auch Standortdaten, was die Datenschutzbedenken verstärkt.

Damit man seine Schritte zählen kann und das möglichst sinnvoll, sollte man die digitalen Tools bewusst nutzen. Wenn man sich nicht von den Zahlen und Aufforderungen beherrschen lässt, sondern mit gesundem Menschenverstand vorgeht, kann das Zählen von Schritten zu einer unterhaltsamen Methode werden, um die eigene Gesundheit und Fitness zu verbessern.

Tipp

Selbstmitgefühl ist wichtig, bleibe also immer freundlich zu dir selbst und vermeide Vorwürfe, wenn du dein gesetztes Ziel einmal nicht schaffst. Der Spaßfaktor sollte immer im Mittelpunkt stehen. 

8 Tipps, um mehr Bewegung in den Alltag zu bringen und Schritte zu sammeln

  • Nutze die Treppe statt des Aufzugs.
  • Nutze die Mittagspause für einen kleinen Spaziergang.
  • Baue kurze Bewegungspausen ein.
  • Leg mehr Strecken zu Fuß zurück, indem du zum Beispiel eine oder zwei Bushaltestelle vor deinem Ziel aussteigst oder dein Auto etwas weiter vom Zielort entfernt parkst.
  • Besuche deine Mitarbeitenden persönlich im Büro, anstatt sie anzurufen oder eine Nachricht zu schreiben.
  • Baue Schritte in Alltagssituationen ein, gehe z. B. beim Telefonieren durch den Raum.
  • Verabrede dich mit deinen Freundinnen und Freunden zur Abwechslung mal zum Sport oder Spaziergang anstatt zum Kaffeetrinken.
  • Dreh beim Erledigen von Haushaltsaufgaben mal die Musik auf und tanze dabei.

Fazit 

Menschen, die ihre Schritte zählen, können dadurch mehr Bewegung in ihren Alltag integrieren und mit Hilfe dieser einfachen und effektiven Methode ihre Gesundheit fördern. Wir können dadurch unsere Motivation zur Aktivität steigern, und diese auch bewusster wahrnehmen. Trotzdem ist es wichtig, nicht nur auf Zahlen zu schauen, sondern auch auf unser persönliches Wohlbefinden zu achten. Selbstmitgefühl und Freude an Bewegung spielen dabei eine entscheidende Rolle. Indem wir kleine Veränderungen in unserem täglichen Leben vornehmen, können wir unsere Gesundheit langfristig positiv beeinflussen. 

Topfit-Author: Daniel Büschel
Daniel Büschel

Daniel Büschel ist Gesundheitsmanager. Für ihn ist klar, dass die meisten körperlichen Probleme aufgrund von zu wenig Bewegung entstehen. Auch eine gesunde Ernährung ist für ihn ein wichtiger Faktor. Deshalb möchte er andere Menschen dazu inspirieren, sich mehr zu bewegen und sich mit der eigenen Gesundheit zu beschäftigen. Seine Leidenschaft sind Functional Fitness und das Training mit dem eigenen Körpergewicht. Sein Motto: "The body is made for movement, so don't waste it. Move yourself!"

Mehr aus dem Topfit.Blog

Mental.Fit

Muss ich eine Entschuldigung annehmen?

Wenn man sich richtig entschuldigt, ist der Gegenüber in der Regel schnell versöhnt. Was aber, wenn die Rollen vertauscht sind und sich jemand bei dir entschuldigt? Ich zeige dir, ob und wie du eine Entschuldigung annimmst.

Topfit-Author: Fabian Ahlers
Fabian Ahlers
13.11.2024 | 2 Minute(n) Lesezeit
Ernährung

Ernährung bei Erkältung: Helfer aus der Küche

Im Schnitt erkrankt jeder Erwachsene zwei bis viermal im Jahr an einem grippalen Infekt. Symptome wie Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen sind dabei keine Seltenheit. Hier erfahrt ihr, welche Ernährung bei Erkältungen hilft und welche Wunderwaffen aus der Küche euch dabei helfen, schnell wieder fit zu werden.

Topfit-Author: Carolin Steibl
Carolin Steibl
06.11.2024 | 3 Minute(n) Lesezeit
Mental.Fit

Sauna und ihre gesundheitliche Wirkung

Die Sauna und ihre gesundheitliche Wirkung haben eine lange Geschichte. Bereits die Urmenschen hatten primitive Schwitzbäder in Form von Höhlen. Später entdeckten die alten Griechen und die Römer das Schwitzbad und seine positiven Effekte auf die Gesundheit und bauten die ersten Gemeinschaftssaunen für ihre Bürger. Nicht ohne Grund – denn ein Saunagang hat es in sich!

Topfit-Author: Daniel Büschel
Daniel Büschel
30.10.2024 | 3 Minute(n) Lesezeit