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Bewegung

Winterwandern: Worauf es dabei ankommt

Autorenbild von Daniel Büschel
Daniel Büschel

18.01.2023| 4 Minute(n) Lesezeit

Winterwandern

Was gibt es Schöneres, als den Winter bei einer Wandertour zu genießen? Das Knirschen des Schnees unter den Füßen, die klare Luft und der Blick auf wunderschöne Winterlandschaften machen Winterwandern zu einem echten Erlebnis. Obendrein ist es auch noch richtig gesund! Es stärkt den kompletten Körper, entspannt den Kopf und trainiert das Immunsystem. Mehr spannende Fakten sowie praktische Alltagstipps rund um das Thema Gesundheit gibt es regelmäßig in unserem Topfit.Blog, schau dort gerne mal vorbei. Jetzt verrate ich dir aber erstmal, was Winterwandern so gesund macht und wie du dich optimal auf eine Wanderung im Winter vorbereiten kannst.

Gesund für Körper und Geist

Winterwandern ist ein hervorragendes Training für die gesamte Beinmuskulatur ⎼ wer schon mal durch tiefen Schnee gelaufen ist, weiß, wovon ich rede. Besonders die Oberschenkelmuskulatur, die das Kniegelenk stabilisiert, wird trainiert. Auch die Koordination wird beansprucht: gerade das Gehen auf instabilen Untergründen trainiert das Zusammenspiel zwischen Gehirn, Nerven und Muskulatur besonders gut.
Die gleichmäßige Bewegung beim Winterwandern ohne hohen Druck ernährt und stärkt zudem die Gelenkknorpel. Dadurch kann Arthrose verhindert oder bestehende Symptome gelindert werden.

Tipp

Bei unebenem Gelände besteht immer die Gefahr, mit dem Fuß umzuknicken und sich zu verletzen. Durch passende, das Sprunggelenk stützende Wanderschuhe kannst du das Risiko minimieren. Wie du den richtigen Wanderschuh für dich findest, erfährst du im Video am Ende des Artikels.

Auch das Herz-Kreislauf-System wird bei einer Winterwanderung trainiert, Blutdruck und Ruhepuls werden gesenkt, zusätzlich bleiben die Blutgefäße elastisch.

Aber nicht nur unser Körper, auch unser Geist liebt das Wandern im Winter: Bewegung in der Natur hat zu jeder Jahreszeit eine entschleunigende und beruhigende Wirkung. Nach einer Wandertour fühlt man sich meist deutlich entspannter und ausgeglichener und hat wieder mehr Energie. Man kann sich das wie beim Ladevorgang eines Smartphones vorstellen. Durch Alltagsbelastungen sind wir innerlich oft sehr ausgelaugt und der Akku ist leer, denn wir haben keine Möglichkeit, zu uns zu finden und zu regenerieren. Wandern ist optimal, um den Geist zu erholen und unseren Akku wieder aufzuladen.

Die richtige Route

Es gibt in den meisten Ortschaften speziell geräumte Wege zum Winterwandern. Da Eis und Schnee viele Wege allerdings deutlich anstrengender zu gehen macht, solltest du deine Route so wählen, dass du zeitlich und körperlich nicht überfordert bist.
Längere Touren ins Gebirge solltest du zudem nie alleine gehen, sondern immer einen Partner oder Partnerin dabei haben. Denn ein Unfall ist schnell passiert und die Folgen sind teils schmerzhaft und langwierig. Sollte etwas passieren, einer von euch beispielsweise stürzen oder umknicken, kann der andere Hilfe holen.
Informiere, bevor du losgehst, am besten auch Verwandte oder Freunde über deine Tour. Sie sollten über die geplante Route und Rückkehrzeit Bescheid wissen, um im Notfall die Rettung rufen zu können.
Bleib immer auf den markierten Wegen, damit schützt du nicht nur dich vor Fehltritten, sondern respektierst auch die Ruhe- und Rückzugsbereiche von Wildtieren. Diese sind in den Wintermonaten besonders auf ihre Verstecke angewiesen, da sie sich zur Winterruhe oder zum Winterschlaf zurückziehen. Werden sie gestört oder geweckt, kostet das viel Energie und kann sogar den Tod der Tiere bedeuten.

Die richtige Kleidung

Solange wir in Bewegung sind, spüren wir die Kälte zwar nicht, aber genau darin liegt auch das Problem: Wir kühlen schnell aus, ohne es zu merken. Deshalb ist die richtige Kleidung besonders beim Wandern im Winter sehr wichtig. Sie sollte angenehm zu tragen sein, dich warm halten und funktionell unterstützen. Bewährt haben sich atmungsaktive Materialien, nach dem Zwiebelprinzip übereinander angezogen. Zwischen den verschiedenen Schichten entstehen Luftpolster, die zusätzlich isolieren und wärmen.
Ich empfehle dir folgende Reihenfolge von innen nach außen:
1. ein atmungsaktives Funktionsshirt (oft gekennzeichnet durch „cool“) direkt auf der Haut, das den Schweiß schnell nach außen transportiert
2. darüber ein wärmendes Langarm-Funktionsshirt (oft gekennzeichnet durch „heat“), das ein Auskühlen verhindert
3. darüber, bei sehr niedrigen Temperaturen, optional einen Fleece-Pulli
4. als äußerste Schicht eine warme, wind- und wasserabweisende Jacke, am besten eine Funktionsjacke
5. eine Mütze und eine Halsbedeckung wie einen Schal
6. Handschuhe sind ein Muss, denn die Hände kühlen aufgrund der geringen Fettschicht und der großen Entfernung von der Körpermitte leicht aus

Tipp

Socken aus Schurwolle wärmen nicht nur sehr gut, sondern können auch viel Feuchtigkeit aufnehmen. Damit hast du beim Winterwandern immer warme und trockene Füße.

Die richtige Ausrüstung

Wenn du normale Wanderwege nutzt, die du im Sommer auch gehst, und keine Tour ins Gebirge planst, brauchst du keine besondere Ausrüstung.
Solltest du aber eine längere Tour über mehrere Stunden planen – vielleicht sogar im Gebirge –, empfehle ich dir, bestimmte Dinge auf jeden Fall im Gepäck zu haben. Dazu zählen ein Handy mit Powerbank, eine kleine Erste-Hilfe-Ausrüstung mit Rettungsdecke, Verbandsmaterial und Desinfektionsmittel sowie Handwärmer und eine Taschenlampe. Da der Schnee das Sonnenlicht stark reflektieren kann, droht leicht ein Sonnenbrand, weshalb du auch eine Sonnencreme sowie eine Sonnenbrille zum Schutz der Augen einpacken solltest. Da in Tälern oder auf dem Berg oft kein Empfang ist, ist eine Wanderkarte ein Muss, um dich jederzeit auch ohne Handy zurechtzufinden. Je nach Situation und Wandertour können beim Winterwandern auch weitere Ausrüstungsgegenstände wie Teleskopstöcke sinnvoll sein.
Denke daran, dass eine Wandertour im Winter besonders viel Kraft kostet, da dein Körper zusätzlich Energie aufwenden muss, um sich warm zu halten. Zudem ist bei Kälte das Durstgefühl oft weniger stark ausgeprägt. Nimm deshalb mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit mit, am besten in Form von heißen isotonischen Getränken, und leicht verdauliche Snacks wie Müsliriegel, Trockenobst und Kekse, um deinen Körper ausreichend mit Flüssigkeit und Energie zu versorgen.

Die richtigen Schuhe

Das Wichtigste beim Wandern im Winter ist bequemes und der Wandertour entsprechendes Schuhwerk. Dazu solltest du dich im Idealfall von einem Fachmann beraten lassen.
Wie du den passenden Wanderschuh für dich findest, erfährst du im folgenden Video.

 

Ich wünsche dir viel Spaß bei deiner nächsten Winterwanderung!

Topfit-Author: Daniel Büschel
Daniel Büschel

Daniel Büschel ist Gesundheitsmanager. Für ihn ist klar, dass die meisten körperlichen Probleme aufgrund von zu wenig Bewegung entstehen. Auch eine gesunde Ernährung ist für ihn ein wichtiger Faktor. Deshalb möchte er andere Menschen dazu inspirieren, sich mehr zu bewegen und sich mit der eigenen Gesundheit zu beschäftigen. Seine Leidenschaft sind Functional Fitness und das Training mit dem eigenen Körpergewicht. Sein Motto: "The body is made for movement, so don't waste it. Move yourself!"

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