zurück
Ernährung

Achtsam schlank - abnehmen ohne Diät

Autorenbild von Christina Peric
Christina Peric

06.04.2021| 3 Minute(n) Lesezeit

Viele machen die bittere Erfahrung, dass Diäten nicht zielführend sind, wenn man abnehmen und das Gewicht danach halten will. Statt ständig Kalorien zu zählen, ist es besser, die Ursache für fehlgesteuertes Essverhalten zu suchen – und die liegt größtenteils in uns selbst.

Diäten verursachen Stress

Gründe für das Scheitern von Diäten gibt es viele! Die meisten übergewichtigen und adipösen Menschen haben oft schon viele Diätversuche hinter sich. Der stetige Wechsel zwischen Gewichtsverlust und -zunahme wird als Jo-Jo-Effekt bezeichnet: Nach der Reduktion des Gewichts erfolgt oft eine rasche Zunahme und das Gewicht ist dann meist sogar höher als vor dem Abnehmen. Egal ob Kohlsuppen-, Steinzeit-, Low-Fat- oder Hollywood-Diät – eines haben fast alle Diäten gemeinsam: Auf lange Sicht funktionieren sie nicht! Wer schon mal eine Diät durchgeführt hat, weiß: Es fällt schwer, sein Essen zu genießen. Die geringe Auswahl an Lebensmitteln, die man essen darf, sorgt dafür, dass man das eintönige Essen schon nach wenigen Tagen nicht mehr ertragen kann. Auch deshalb fällt man schnell in die alten Essgewohnheiten zurück. Diäten verursachen außerdem Dauerstress. Über Wochen hinweg müssen wir uns maßregeln. Wir möchten essen, dürfen aber nicht bzw. nicht das, was wir eigentlich bräuchten. Der Körper schüttet dann das Stresshormon Cortisol aus und bringt ihn so in Alarmbereitschaft. Kurzzeitig ist das manchmal angebracht und hilfreich; befindet sich der Körper jedoch dauerhaft in solch einem Stresszustand, wird es ungesund. Man ist dann u. a. anfälliger für Erkältungen, Bluthochdruck und Schlafstörungen. Stress wirkt sich auch auf unser Hungergefühl aus: Nach einem anstrengenden Arbeitstag möchte man sich belohnen und greift gerne mal zu Bier und Chipstüte. Befindet man sich jedoch in einer Diät, fällt diese Art des Feierabendrituals weg – das erhöht wiederum den Stress. Man befindet sich also in einem Teufelskreis.

Diäten sind also nicht nur nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt, sondern können auch unsere Gesundheit gefährden. Hinzu kommen unkontrollierbare Gefühlsausbrüche und Selbstzweifel, ob wir durchhalten, oder Schuldgefühle, wenn wir abbrechen.

Achtsam essen und ganz nebenbei abnehmen

Einer der wichtigsten Schlüssel zum Abnehmen ist Achtsamkeit. Durch Achtsamkeit lernen wir, wieder auf uns selbst zu vertrauen, auf unsern Körper zu hören und damit wahrzunehmen, wann wir wirklich hungrig sind und wann wir nur Appetit haben. Wichtiger als das, „was“ wir essen, ist außerdem, „wie“ wir essen. Achtsamkeit richtet das Hauptaugenmerk darauf, in welcher Stimmung, mit welchen Gedanken und Gefühlen und in welchen Situationen wir zu wenig, in den meisten Fällen jedoch zu viel essen. Dabei erkennen wir, ob und inwiefern belastende Stimmungen unser Essverhalten negativ beeinflussen. Wer schon jahrelang mehr mit Kopf- als mit Bauchgefühl isst, für den ist es gar nicht so einfach zu merken, wann man wirklich Hunger hat und vor allem, was der Körper in diesem Moment braucht. Nimm dir doch einfach mal einen Tag ganz bewusst Zeit, dein Ernährungsverhalten genauer unter die Lupe zu nehmen. Stell dir dabei folgende Fragen:

  • Wann esse ich?
  • Warum esse ich?
  • Was tut mir und meinem Körper gut? Was vertrage ich nicht so sehr?
  • Wie fühlt sich Hunger für mich an?
  • Wie merke ich, dass ich satt bin? Esse ich dann weiter?
  • Wo bin ich mit meinem Gedanken, während ich esse?

Im Anschluss ist einiges klarer und man versteht, wo genau man in seinem Ernährungsverhalten ansetzen könnte, um dieses zu optimieren.

Die folgenden „Fünf Tipps zu mehr Achtsamkeit“ helfen dir dabei, ein neues Körpergefühl zu entwickeln und dein Essverhalten zu verbessern:

  • Nimm jede Mahlzeit im Sitzen ein – so isst du automatisch bewusster als im Eilschritt zur Bahn oder zum nächsten Termin.
  • Leg dein Telefon oder das Magazin während deiner Mahlzeit bewusst beiseite.
  • Versuch dein Essen vor dem ersten Bissen mit allen Sinnen wahrzunehmen. Wie sieht es aus? Wie riecht es? Welche Konsistenzen erwarten mich?
  • Kaue bewusst lange und gründlich.
  • Leg das Besteck zwischendurch immer mal zur Seite und mach eine Pause. Bist du überhaupt noch hungrig?

Alles Wissenswerte rund um das Thema Achtsamkeit erfährst du in dem folgenden Video.

Topfit-Author: Christina Peric
Christina Peric

"Isst du dann überhaupt so etwas wie Kuchen?" ist die erste Frage, die mir gestellt wird, wenn Leute hören, dass ich als Ernährungsexpertin arbeite. Ja, na klar! Ein Stück hausgemachter Apfel-Streuselkuchen und eine schöne Tasse Kaffee am Nachmittag, herrlich! Eine gesunde Ernährungsweise heißt für mich persönlich vor allem eins: Bewusst essen und genießen.

Mehr aus dem Topfit.Blog

Mental.Fit

Psychosomatik – krank durch Stress

Das biopsychosoziale Modell ist mittlerweile ein immer festerer Bestandteil in der medizinischen Behandlung von Krankheitsleiden. Es findet unter dem Begriff „Psychosomatik“ Berücksichtigung bei der Diagnose und Therapie. Die Erkenntnis, dass negative Gedanken und Einstellungen uns psychisch und körperlich krank machen können, ist ein wichtiger Faktor in der Diagnostik und Therapie von Erkrankungen.

Topfit-Author: Fabian Ahlers
Fabian Ahlers
17.04.2024 | 2 Minute(n) Lesezeit
Bewegung

Bodyweight Training: Vorteile und Übungen

Ob in der freien Natur oder im eigenen Wohnzimmer – Bodyweight-Training wird immer beliebter. Und das nicht ohne Grund: Bodyweight-Training ist nicht nur praktisch, sondern auch äußerst effektiv.

Topfit-Author: Daniel Büschel
Daniel Büschel
10.04.2024 | 4 Minute(n) Lesezeit
Bewegung

Schritte zählen: Der Weg zu mehr Bewegung und Gesundheit

Immer öfter führen wir sitzende Tätigkeiten aus, was für die Gesundheit jedoch nicht förderlich ist. Wieso das Zählen von Schritten deine Motivation steigern kann, wie das am besten funktioniert und worauf du achten solltest, erfährst du in diesem Topfit.Blog-Artikel.

Topfit-Author: Daniel Büschel
Daniel Büschel
03.04.2024 | 5 Minute(n) Lesezeit