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Ernährung

Kaffee - gesund oder ungesund?

Autorenbild von Maria Wilhelm
Maria Wilhelm

10.05.2023| 4 Minute(n) Lesezeit

Kaffee - gesund oder ungesund?

164 Liter Kaffee trinken die Deutschen im Durchschnitt pro Jahr. Kaffee ist mit Abstand das beliebteste Heißgetränk hierzulande. Obwohl sich jeden Tag Millionen von Menschen ihren Kaffee schmecken lassen, gehen die Meinungen zu seiner Wirkung oft auseinander. Sein Geruch, sein Geschmack und seine Wirkung bedeuten für viele pures Glück. Aber wie steht es eigentlich um die enthaltenen Nährstoffe? Schadet das Koffein dem Körper oder hat das Heißgetränk insgesamt eher einen positiven Einfluss auf unseren Organismus? Damit du in Zukunft bei diesem Thema Bescheid weißt, erfährst du in diesem Topfit.Blog-Artikel, ob Kaffee gesund oder ungesund ist.

Was passiert im Körper überhaupt beim Kaffeegenuss?

Um herauszufinden, wie ob Kaffee gesund oder ungesund ist, ist es wichtig zu wissen, welche Substanzen darin enthalten sind und was diese im Körper bewirken. 

Neben Koffein (Alkaloide) sind Kohlenhydrate, Säuren, Wasser, Fett-, Eiweiß-, Mineral-, und Aromastoffe die wichtigsten Bestandteile. Allerdings setzt sich das Getränk insgesamt aus mehr als 1000 Inhaltsstoffe zusammen. Der bekannteste Inhaltsstoff, das Koffein, ist dabei für den Wachmacher-Effekt von Kaffee verantwortlich. Es belegt die Rezeptoren im Gehirn, an die normalerweise das Molekül Adenosin bindet, welches dafür sorgt, dass wir müde werden. Die Folge: Das Koffein verhindert, dass unser Körper Müdigkeitssignale vom Gehirn erhält. Zusätzlich stimuliert Koffein das Nervensystem und steigert dadurch die körperliche Leistungsfähigkeit sowie die Konzentration.

Kurz gesagt

Das in Kaffee enthaltene Koffein regt das gesamte Herz-Kreislauf-System an.

Ist Kaffee schädlich?

Bis 2016 wurde Kaffee als möglicherweise krebserregend eingestuft. Allerdings korrigierte die WHO diese Vermutung, nachdem mehr als 1000 Ernährungs- und Krebsstudien ausgewertet worden waren und diese keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Kaffeekonsum und einem erhöhten Krebsrisiko finden konnten.

Schon gewusst

Die Agentur für Krebsforschung hat herausgefunden, dass das Trinken von sehr heißem Kaffee (über 65 °C) das Risiko erhöht, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Diese Gefahr ist allerdings nicht nur bei zu heißem Kaffee gegeben, sondern gilt allgemein beim Verzehr von Getränken über 65 °C. 

Entwässert Kaffee den Körper?

Koffein wirkt zwar harntreibend, bei regelmäßigen Kaffeetrinkern wird der konsumierte Kaffee jedoch zur täglichen Flüssigkeitsaufnahme hinzugezählt. Wer Kaffee trinkt, gibt durchschnittlich bis zu 84 Prozent der aufgenommenen Flüssigkeit innerhalb eines Tages wieder ab. Bei Wasser liegt der Anteil mit 81 Prozent nur minimal darunter. In der Gesamtbilanz macht sich das also kaum bemerkbar.

Schon gewusst

Das Glas Wasser, das im Café zu einer Tasse Kaffee serviert wird, dient nicht als Wasserausgleich, sondern soll helfen, die Aromen des Kaffees besser zu schmecken. 

Macht Kaffee süchtig?

Nein. Koffein spricht nicht das Belohnungszentrum im Gehirn an, wie das beispielsweise bei vielen Drogen der Fall ist. Es treten bei Abstinenz zwar Entzugserscheinungen auf, diese sind aber nach zwei bis drei Tagen wieder rückläufig. Müdigkeit oder Antriebslosigkeit gehören zu den möglichen Symptomen. Der Grund dafür ist leicht erklärt: Die Adenosin-Moleküle können bei Kaffeeverzicht wieder an die zuvor vom Koffein belegten Rezeptoren andocken und senden dem Körper vermehrt Müdigkeitssignale. Innerhalb einer Woche reguliert sich dieses System jedoch wieder und die Symptome verschwinden.

Schon gewusst

Wenn du regelmäßig Kaffee trinkst, lässt die wachmachende Wirkung des Koffeins über die Zeit nach: Der Körper reagiert mit der Bildung von noch mehr Adenosin-Rezeptoren auf die ständige Koffeinzufuhr. Dadurch flacht die Wirkung des Koffeins ab. Wer also selten Kaffee trinkt, profitiert stärker vom Wachmacher-Effekt als Dauer-Kaffeetrinker.

Regt Kaffee die Verdauung nach dem Essen an?

Bei dem eigentlichen Verdauungsprozess, also dem Zersetzen der Nahrung, hilft Kaffee  nicht. Der Wirkstoff Koffein regt jedoch die Darmtätigkeit an und kann so zur Darmentleerung beitragen.

Tipp

Du solltest Kaffee nicht auf nüchternen Magen trinken, denn durch die Röstaromen im Kaffee wird die Produktion von Magensäure angeregt – bei leerem Magen kann das zu Sodbrennen und Beschwerden der Magenschleimhaut führen.

Hilft Kaffee bei Kopfschmerzen?

In der Tat können Kaffee und Espresso Kopfschmerzen lindern. Die Wirkung ist aber nicht zuverlässig, da der Koffeingehalt je nach Sorte stark schwankt; entscheidend sind dabei Röstung und Verarbeitung. Auf der sicheren Seite ist man bei der Behandlung von Kopfschmerzen mit einem koffeinhaltigen Präparat. Darüber hinaus kann Koffein den Effekt anderer schmerzmildernder Medikamente verstärken und wird daher in Kombinationspräparaten mit Acetylsalicylsäure oder Paracetamol verwendet.

Ist Espresso bekömmlicher als Kaffee?

Durch die längere Röstdauer der Espressobohnen werden vermehrt Säuren abgebaut, was den Espresso letztlich magenschonender und dadurch auch bekömmlicher macht. 

Wie hoch darf der Kaffeekonsum pro Tag sein?

Ausschlaggebend für eine Einschränkung des Kaffeekonsums ist das jeweils enthaltene Koffein. Die EFSA (European Food Safety Authority) beschreibt die Koffeinzufuhr von 400 mg über den Tag verteilt für einen Erwachsenen als unbedenklich. 


Demnach sind bis zu vier Tassen Kaffee à 200 ml pro Tag völlig in Ordnung.

Aber aufgepasst: Schwangere sollten nicht mehr als 200 mg Koffein pro Tag zu sich nehmen. 

Fazit

Kaffee ist also nicht ungesund, wenn man es nicht übertreibt. Trotzdem kann einem irgendwann ein bisschen langweilig werden, wenn er der einzige Wachmacher ist. Hast du Lust, mal einen neuen Energiebooster auszuprobieren? Dann probier doch diesen Energydrink, der auch noch gesund ist:


Schon davon gehört, dass zu viel Kaffee dem Körper Flüssigkeit enziehen soll, weil man so oft auf die Toilette muss? In diesem Video verrät Daniel, was an diesem Mythos dran ist:

 

Topfit-Author: Maria Wilhelm
Maria Wilhelm

Maria Wilhelm ist Gesundheitsmanagerin. Sie legt Wert darauf, den eigenen Körper wie einen guten Freund zu pflegen und auf die Signale zu hören, die er sendet. Für sie heißt Gesundheit nicht, täglich Sport zu machen und sich nur von Obst und Gemüse zu ernähren, sondern im Einklang mit sich selbst zu sein und sich im eigenen Körper wohlzufühlen. Sie möchte Menschen erreichen, die es erst mit ein bisschen Unterstützung schaffen, aus der eigenen Komfortzone und damit auch aus ungesunden Kreisläufen auszubrechen. Denn für sie ist Motivation die Grundlage für mehr Spaß an einem gesunden und ausgewogenen Lebensstil.

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