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Psychische Gefährdungsbeurteilung: Pflicht und Chance
18.04.2022 | 6 Minute(n) Lesezeit
Seit 2013 sind Arbeitgeber dazu verpflichtet, eine psychische Gefährdungsbeurteilung (GBU) in ihrem Unternehmen durchzuführen. Bislang haben jedoch nur etwa 34 Prozent aller Arbeitgeber Maßnahmen ergriffen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Viele Unternehmen scheuen den Aufwand oder wissen gar nicht, wie sie eine solche Gefährdungsanalyse umsetzen können. Die Folge: Selbst große Unternehmen, die über gut ausgebaute Arbeitsschutzstrukturen verfügen, stehen bei dieser Thematik häufig noch am Anfang. Die Aufsichtsbehörden halten sich bislang mit der Überprüfung zurück. Doch im Falle eines Arbeitsunfalls können die Strafen und Regressansprüche der Versicherungen teuer werden. Arbeitnehmer, die eine gesundheitliche Beeinträchtigung erleiden, können gegebenenfalls Schadensersatz geltend machen. Eine psychische Gefährdungsbeurteilung ist folglich unumgänglich. Klingt nach notwendigem Übel? Effizient umgesetzt ist die GBU mehr als das. Vielmehr bietet sie den Unternehmen die Chance, Arbeitsbedingungen langfristig zu verbessern, die psychische Gesundheit der Mitarbeiter zu fördern und somit Arbeitskräfte zu sichern. Digitale Tools wie die Topfit.App können die Umsetzung um ein Vielfaches erleichtern. Alle BGM-Maßnahmen lassen sich mit dem Corporate Health Manager der App übersichtlich planen und verwalten.
Was das Gesetz vorgibt
Psychische Belastung am Arbeitsplatz kann viele Ursachen haben. Arbeitsintensität, Zeitdruck, eine schlechte Arbeitsorganisation, fehlende soziale Unterstützung am Arbeitsplatz, die Dauer, Lage und Verteilung der Arbeitszeit, aber auch Umgebungsfaktoren wie Lärm, Beleuchtung und Klima können sich auf das Wohlbefinden der Arbeitnehmer auswirken. Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Arbeitgeber dazu, diese psychischen Gefährdungen zu beurteilen. Fallen Defizite auf, müssen die Unternehmen passende Maßnahmen ergreifen. Die Gefährdungsbeurteilung zielt somit darauf ab, Unfälle und gesundheitliche Beeinträchtigungen am Arbeitsplatz zu vermeiden. Natürlich lassen sich psychische Belastungen nicht gänzlich beseitigen. Die Art und die Intensität spielen jedoch eine wichtige Rolle. Andauernder Zeit- und Leistungsdruck oder lange Schichten zehren an den Kräften der Mitarbeiter. In diesem Fall müssen Arbeitgeber handeln.
Die Chancen der psychischen Gefährdungsbeurteilung
Der Gesundheitsreport der DAK-Gesundheit 2020 zeigt: Psychische Erkrankungen machen mittlerweile 17,1 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) aus. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Zahl der Fehltage sogar um 10 Prozent gestiegen. Psychische Erkrankungen gehören aber nicht nur zu den häufigsten, sondern auch zu den kostenintensivsten Erkrankungen. Unternehmen können daher Kosten sparen, wenn sie es schaffen, diesen Anteil zu senken.
Viele Arbeitgeber scheuen sich vor den negativen Resultaten der psychischen Gefährdungsbeurteilung. Dabei liegen genau hier die Chancen. Schwachstellen in der Arbeitsorganisation und erhöhte psychische Belastungen können sie dadurch frühzeitig identifizieren und passende Maßnahmen ergreifen.
Im Fokus steht dabei aber nicht das psychische Wohlbefinden des Einzelnen. Stattdessen ist es das Ziel, die Arbeitsbedingungen im Unternehmen ganzheitlich zu optimieren, eine Präventionskultur zu etablieren und das Wohlbefinden der Mitarbeiter langfristig zu fördern.
Gerade in Zeiten von hoher Fluktuation und Fachkräftemangel können Unternehmen davon profitieren.
Vorteile für das Unternehmen
- Beziehen Arbeitgeber ihre Mitarbeiter aktiv in die Prozesse des Betrieblichen Gesundheitsmanagements ein, zeigen sie damit ihre Wertschätzung. Mitarbeiter fühlen sich dadurch motiviert und stärker an das Unternehmen gebunden.
- Personalausfälle führen immer auch zu finanziellen Einbußen. Gelingt es Arbeitgebern, die AU-Tage im Unternehmen zu senken, können sie dadurch auch die Kosten reduzieren.
- Die Ergebnisse der GBU können die Arbeitgeber außerdem nutzen, um die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter gezielt zu fördern. Langfristig führt das zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und Leistungssteigerung.
Die psychische Gefährdungsbeurteilung digital umsetzen und auswerten – mit Hilfe von Apps
Psychische Belastungen sind sehr individuell und daher schwer zu messen. Manche Mitarbeiter fühlen sich schneller unter Druck gesetzt als andere. Wollen Arbeitgeber dennoch Tendenzen feststellen, sind Fragebögen eine sinnvolle Methode. Werden Faktoren gehäuft genannt, scheinen sie eine Belastung für einen Großteil der Mitarbeiter darzustellen.
Auf digitalem Weg können solche Umfragen schnell und unkompliziert durchgeführt werden. Die Mehrheit der Mitarbeiter arbeitet heute zumindest teilweise digital. Sie sind daher per E-Mail oder über andere digitale Kommunikationsmittel erreichbar – ganz gleich, ob sie gerade im Büro oder von zu Hause aus arbeiten.
Die digitale GBU kann daher punkten:
- Arbeitgeber haben einen überschaubaren zeitlichen und finanziellen Aufwand
- Die Anonymität der Mitarbeiter wird geschützt.
- Unternehmen können eine große Anzahl ihrer Mitarbeiter befragen.
Gefährdungsbeurteilung mit der Topfit.App: Ihre Vorteile
Noch leichter gelingt die Umsetzung mit Hilfe der Topfit.App. Dank der verschiedenen Funktionen der Plattform können Arbeitgeber alle Schritte der GBU komplett digital abbilden.
Der Fragebogen kann direkt in die App eingebunden und bequem an alle Mitarbeiter übermittelt werden. Anschließend können Arbeitgeber die verschiedenen Auswertungsmöglichkeiten in der Topfit.App nutzen, um erforderliche Maßnahmen für das Unternehmen abzuleiten. Mit dem Corporate Health Manager lassen sich alle Maßnahmen sowie Termine und Veranstaltungen übersichtlich in der App verwalten und kommunizieren.
Arbeitgeber verfügen heute über eine Bandbreite an Möglichkeiten, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu fördern. Dazu gehören zum Beispiel Schulungen, Workshops, Gesundheitstage und weitere Events sowie Untersuchungen beim Betriebsarzt.
Auch hier bietet die Topfit.App einen Mehrwert. Die App ist bereits mit einer Vielfalt an unterhaltsamen Gesundheitscontent bespielt. Arbeitnehmer können jederzeit und von überall darauf zugreifen und die Inhalte nutzen. Psychische Gesundheit spielt dabei ebenso eine große Rolle wie die körperliche Fitness oder eine gesunde Ernährung.
Gut zu wissen: Unternehmen können sich umfassend zur Psychischen Gefährdungsbeurteilung beraten lassen und Unterstützung erhalten – zum Beispiel bei ihrem zuständigen Unfallversicherungsträger (Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse) und der zuständigen Arbeitsschutzbehörde. Auch Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften bieten ihren Mitgliedern Informationen und Beratung an. Arbeitgeber sollten nicht zögern, sondern die Angebote gezielt nachfragen und nutzen.
Fazit
Keine Frage: Die Psychische Gefährdungsbeurteilung ist mit einem großen Aufwand verbunden. Alle Mitarbeiter einzubeziehen und passende Maßnahmen für unterschiedliche Bedürfnisse umzusetzen, ist nicht leicht. Doch die GBU hält ebenso viele Chancen bereit. Werden Ursachen frühzeitig erkannt, können psychische Belastungen minimiert oder sogar beseitigt werden. Auf Basis der Ergebnisse können Arbeitgeber außerdem die passenden Rahmenbedingungen schaffen, um das psychische Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter nachhaltig zu fördern. Eine Investition, die sich langfristig auszahlt, denn von motivierten und leistungsfähigen Mitarbeitern profitiert schließlich jedes Unternehmen.
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