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Mythos Multitasking - warum es nicht funktioniert

Autorenbild von Fabian Ahlers
Fabian Ahlers

07.09.2020| 3 Minute(n) Lesezeit

Mythos Multitasking: Frau arbeitet gleichzeitig an drei Aufgaben

Gesundes Arbeiten ist einer der Kernbereiche auf unserem Topfit.Blog. Dabei geht es um Themen wie Ergonomie, Motivation oder Effizienz. Besonders, wenn es um Effizienz geht, ist Multitasking der Trendbegriff der letzten Jahre. Zwei, drei oder sogar vier Dinge gleichzeitig tun – kein Problem. So zumindest der Glaube vieler Menschen. Wer Multitasking beherrscht, der arbeitet besonders effizient, schließlich macht man ja mindestens zwei Dinge zur gleichen Zeit. Aber stimmt das? Oder ist Multitasking ein Mythos?

Was passiert eigentlich beim Multitasking?

Wir nehmen zwar an, dass wir uns gleichzeitig auf mehrere Aufgaben konzentrieren können. Was aber wirklich passiert, ist Folgendes: Unser Gehirn wechselt blitzschnell zwischen den Aufgaben hin und her. Das sorgt dafür, dass beide Aufgaben nicht mehr konzentriert und ordentlich ausgeführt werden können, es kommt also vermehrt zu Fehlern. Das lässt sich im Übrigen auch nicht trainieren, selbst wenn viele Autofahrer mit Handy in der Hand oder am Ohr das gerne behaupten. Werden zwei, drei oder mehr anspruchsvolle Tätigkeiten zur gleichen Zeit ausgeführt, führt das unweigerlich dazu, dass die parallel durchgeführten Aufgaben deutlich schlechter erledigt werden. Der Mythos Multitasking ist also falsch.

Schon gewusst

Die Annahme, dass Frauen besser im Multitasking sind als Männer, ist mittlerweile widerlegt. Beide Geschlechter schneiden bei Multitasking-Aufgaben tatsächlich gleich schlecht ab – das gilt sowohl für die zeitliche Dauer als auch für die Fehleranzahl.

5 Tipps für mehr Konzentration

Damit es dir in Zukunft leichter fällt, dich für längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren, sind hier meine 5 Tipps für mehr Konzentration:

1. Ablenkungen vermeiden

In der heutigen Welt ist man zu jeder Zeit erreichbar: Das Handy vibriert, schnell eine Antwort tippen. Am PC ploppt eine E-Mail auf, direkt lesen. Oftmals sind es nur Kleinigkeiten, die uns blitzschnell aus unserer Konzentrationsphase reißen. Deswegen solltest du versuchen, diese kleinen Ablenkungen zu vermeiden, wenn du dich für eine längere Zeit am Stück konzentrieren möchtest. Das heißt beispielsweise Flugmodus einstellen und Push-Benachrichtigungen deaktivieren.

2. Pausen einbauen

Die Konzentration lässt mit der Zeit nach. Deswegen ist es umso wichtiger, regelmäßige Pausen einzubauen. Dabei gilt: Lieber mehrere kurze Pausen in regelmäßigen Abständen machen, als lange am Stück zu arbeiten und dann eine einzige ausgedehnte Pause anzuhängen. Der Erholungseffekt ist bei der ersten Variante deutlich besser und nachhaltiger, da man sich am schnellsten zu Beginn der Pause erholt und der Erholungseffekt anschließend nachlässt. Zweimal fünf Minuten sind also besser als einmal zehn Minuten.

3. Schritt für Schritt

Der häufigste Grund für Multitasking ist, dass man das Gefühl hat, sehr viel erledigen zu müssen. Statt zu versuchen, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, solltest du lieber strukturiert an die Sache herangehen. Mach dir einen Plan, in welcher Reihenfolge du alles erledigen möchtest. Am besten ordnest du nach Priorität und nicht nach Vorlieben, sonst bleiben am Ende nur noch die Aufgaben übrig, auf die du keine Lust hast. Wer Tätigkeiten hintereinander statt zeitgleich ausführt, macht nicht nur weniger Fehler, sondern spart auch Zeit – auch wenn der subjektive Eindruck häufig ein anderer ist.

4. Aktiv statt passiv arbeiten

Je passiver deine Tätigkeit, desto eher wirst du aus der Konzentration gerissen. Deswegen kann es hilfreich sein, beim Lesen Notizen zu machen oder sich Wichtiges zu markieren. Das sorgt dafür, dass du deine Konzentration länger aufrechterhalten kannst. Kurze Notizen bei einem langen Meeting sind also keine schlechte Idee. Idealerweise schreibst du deine Notizen nicht listenartig herunter, sondern nutzt kreative Möglichkeiten wie Bilder, Zeichnungen oder Mind-Maps. Dadurch wird die Vernetzung einzelner Punkte meist besser deutlich.

5. Bewegte Pausen

Bewegung in der Pause ist super, um die Konzentration zu steigern. Nicht nur deine Konzentration wird es dir danken, sondern auch dein Körper, wenn du immer wieder aktive Pausen in deinen Alltag einbaust. Das können lockere Dehnübungen für den Nacken- und Schulterbereich oder aber sehr aktive Übungen wie beispielsweise Kniebeugen sein, die dafür sorgen, dass dein Kreislauf wieder richtig in Schwung kommt. Was genau bei einer bewegten Pause in deinem Körper passiert und welche Übungen besonders die Konzentration steigern können, erfährst du im Artikel "Bessere Konzentration durch Sport".

Hast du es geschafft, diesen kurzen Text ohne Unterbrechung bis zum Ende zu lesen? Wenn ja, dann scheinst du bestimmte Ratschläge zum (unmöglichen) Multitasking bereits bewusst oder unbewusst zu befolgen. Wenn nicht, dann weißt du jetzt, wie du dich beim nächsten Mal besser fokussieren kannst.

Topfit-Author: Fabian Ahlers
Fabian Ahlers

Fabian ist Psychologe und interessiert sich für alles, was dir hilft, ein besseres und gesünderes Leben zu führen. Seine Lieblingsthemen sind Stressmanagement und Schlaf. Wenn er nicht gerade in seinen Laufschuhen unterwegs ist, dann probiert er gerne verschiedene Sportarten oder tobt sich kreativ in seiner Küche aus.

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